Kamera-Einstellungen beim Filmen: So klappt die perfekte Belichtung
Kamera-Einstellungen beim Filmen: Die Belichtung ist das A und O!
Du hast immer noch Kopfweh wegen Blende, ISO und Verschlusszeit? Dann haben wir jetzt das perfekte Gegenmittel für dich. Wir erklären dir, was es mit diesen drei Werten auf sich hat und wie du sie so einstellst, damit am Ende perfekte Videos entstehen.
Kamera-Einstellungen beim Filmen: Automatik oder Manuell?
Du fragst dich vielleicht, warum du diese Faktoren überhaupt verstehen musst, denn deine Kamera kann ja auch im Automatik Modus filmen und fotografieren. Das stimmt zwar, aber oftmals sind die Ergebnisse dann nicht besonders schön.
Vielleicht hast du selbst schon einmal festgestellt, dass deine Bilder oder Videos im Automatik Modus viel zu hell oder zu dunkel werden. Deine Kamera kann nämlich auch nur die Einstellungen machen, die sie selbst für richtig hält. Woher soll deine Kamera wissen, wie dein Bild oder Video am Ende aussehen soll? Richtig, das kann sie (noch) nicht.
Aus diesem Grund empfehle ich dir, den Automatik Modus zu umgehen und stattdessen einen der anderen Modi zu nutzen. Anhand der Grafik siehst du die gängigsten Fokusmodi im Überblick.
Kamera-Einstellungen: Das 1x1 der Belichtung
Die Belichtung besagt, wie viel Licht bei einer Aufnahme auf den Sensor fällt. Du kannst es dir ähnlich vorstellen, wie beim menschlichen Auge. Machst du tagsüber das Auge für lange Zeit ganz weit auf, tritt viel Helligkeit ins Auge. Blinzelst du nur kurz, dann trifft nur ein Bruchteil dieses Lichts auf dein Auge. So ist es auch bei der Kamera, allerdings gibt es dort drei Faktoren, die die Belichtung steuern: ISO, Blende und Verschlusszeit.
Hol dir hier kostenlos meine Kamera-Checkliste: Die 7 Kamera-Einstellungen für Video
Die Blende
Die Blende funktioniert wie unser menschliches Augenlid: Du kannst sie weit öffnen aber auch ganz weit schließen. Bei einer weit geöffneten Blende tritt viel Licht auf den Kamerasensor. Bei einer geschlossenen Blende tritt nur wenig Licht auf den Sensor, in etwa so, wie wenn du dein Auge zusammenkneifst. Eine weit geöffnete Blende hat dabei eine sehr niedrige Zahl, die mit dem Buchstaben f angezeigt wird. f/1,4 ist zum Beispiel eine weit geöffnete Blende, wohingehend f/16 eine geschlossene Blende ist.
Mit deiner Blende lässt sich auch der Schärfebereich steuern. Hierzu kommen wir etwas weiter unten in diesem Artikel.
Die Verschlusszeit beim Filmen
Die Verschlusszeit gibt an, wie lange Licht auf den Sensor deiner Kamera fällt. Auch hier eignet sich der Vergleich mit dem menschlichen Auge: Je länger du deine Augen offen hältst, desto mehr Licht strömt hinein. Wenn du nur kurz blinzelst, tritt demnach sehr wenig Licht in dein Auge. Die Verschlusszeit wird in Sekunden angegeben und ist meist weniger als eine Sekunde.
Bei dunkleren Umgebungen oder in Innenräumen würde deine Kamera automatisch eine lange Verschlusszeit wählen, damit genug Licht auf den Sensor deiner Kamera fällt. Die Kamera öffnet also die Blende länger, um das Licht, das in die Kamera fällt, zu bündeln. Beim Fotografieren kann dies zur Unschärfe führen, da die Kamera während der gesamten Auslösezeit ganz ruhig gehalten werden muss. Beim Filmen möchten wir sehr gerne eine Bewegungsunschärfe haben, damit das Bild natürlich und nicht abgehackt aussieht. Aus diesem Grund wählen wir als Verschlusszeit eine fünfzigstel Sekunde.
Was die ISO-Einstellungen deiner Kamera beim Filmen bedeutet
Die ISO steuert die Lichtempfindlichkeit deiner Kamera. Je höher der ISO-Wert, desto lichtempfindlicher wird deine Kamera aber desto körniger und unschärfer wird deine Aufnahme auch. Aus diesem Grund solltest du immer versuchen, den ISO Wert so niedrig wie möglich zu halten. Bei einem hellen Tag kannst du draußen eigentlich immer einen Wert von 100 einstellen, das ist meist der kleinste Wert, der auf Kameras möglich ist. In Innenräumen gehe ich dann auch mal hoch auf einen ISO Wert von 640 und wenn es ganz dunkel ist, auch mal auf 1600. Wichtig ist, dass der ISO Wert nicht zu hoch eingestellt wird, sonst leidet die Bildqualität sehr.
Kamera Einstellungen beim Filmen: Was tun bei gutem Wetter?
Beim Filmen gibt es nun eine Schwierigkeit: Bei gutem Wetter ist das Bild schnell überbelichtet. Nehmen wir mal an, wir wollen mit einer offenen Blende filmen, um eine schöne Unschärfe im Hintergrund zu erreichen. Dazu stellen wir nun eine Verschlusszeit von beispielsweise 1/100 Sekunde ein und einen ISO Wert von 100. In die Kamera tritt nun sehr viel Licht durch die geöffnete Blende und die relativ lange Belichtungszeit. Das Ergebnis: Dein Video ist viel zu hell – auch überbelichtet genannt. Um nun entgegenzusteuern, empfehlen wir dir einen ND Filter. Dieser dient wie eine Sonnenbrille für deine Kameralinse und dunkelt dein Bild ab.
Die Unschärfe im Hintergrund
Ein unscharfer Hintergrund, auch Bokeh genannt, sieht professionell und edel aus. Aus diesem Grund bekommen wir immer häufiger die Frage, wie man diese Unschärfe beim Filmen erreicht. Die Unschärfe wird von verschiedenen Faktoren bestimmt.
Da es in diesem Artikel um unsere drei Belichtungs-Faktoren gehen soll, möchte ich dir den Faktor der Blende erklären.
Schärfebereiche
Die Blende bestimmt neben der Belichtung auch den Schärfebereich deiner Aufnahme. Bei einer weit geöffneten Blende ist dein Schärfebereich sehr klein. Du fokussierst einen Punkt, welcher scharf ist und der Bereich davor und dahinter ist unscharf. Bei sehr weit geöffneten Blenden (f/1.4) kann es dann dazu kommen, dass bei einer Nahaufnahme des Gesichts im Profil mit Fokus auf dem vorderen Auge, das hintere Auge bereits in der Unschärfe liegt. Du kannst die offene Blende also nutzen, um den Blick des Betrachters auf einen bestimmten Punkt zu lenken. Dabei ist zusätzlich wichtig, wie viel Abstand dein Motiv zum Hintergrund und zur Kamera hat. Sollte dein Motiv direkt vor einer Wand stehen, wird der Hintergrund keine schöne Unschärfe haben. Du merkst also, es gibt wirklich viele Faktoren, die die Unschärfe bestimmen.
Filmen wie ein Familienvideo-Profi!
Wenn du mehr über die Belichtung, die Einstellungen der Kamera für einen unscharfen Hintergrund und unser Equipment beim Filmen lernen möchtest, empfehlen wir dir die Teilnahme an unserem Kamera-Video-Webinar für Einsteiger. Hier bekommst du unser geballtes Wissen der letzten Jahre als Familienvideo-Familie und wirst direkt mit deiner Kamera schöne Aufnahmen machen.
Weitere Artikel, die dir gefallen werden:
Kamera Symbole einfach erklärt:
Was bedeuten eigentlich all diese Kamera Symbole auf dem Monitor deiner Digitalkamera? Falls du noch nicht alle Symbole auf deinem Kamera-Display kennst, dann sind dieser Blogartikel für dich.
Die besten Kameras für Urlaub und Reise: Empfehlung für Foto und Video
Welche Kamera ist die beste für den Familien-Urlaub? In diesem Blogartikel und in diesem Video zeige ich dir: die kompakteste Systemkamera der Welt, das leichteste Objektiv für deine Reise und das kleinste Mikrofon für deine Systemkamera.
Gefällt dir dieser Artikel?
Hier kannst du ihn weiterempfehlen: